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Auf der Suche nach passenden KollegInnen

Interview mit Karla (34), Senior Recruiterin in der Shared Service Unit Human Resources

Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Human Resources startete Karla ihre Recruiting-Karriere in der Personalberatung. Nachdem sie dort jahrelang damit betraut war, unterschiedliche Kunden bei der Personalsuche zu unterstützen, wollte sie ihren Fokus verändern: Mit dem Wechsel zu EQOS betreut sie nunmehr ein Unternehmen, aber das vollumfänglich im Bereich Recruiting. Dank ihrer umfassenden Erfahrung und Professionalität hilft sie heute den Fachabteilungen dabei, passende neue KollegInnen für ihre jeweiligen Teams dazuzugewinnen.

Karla, Sie sind die erste, eigene Recruiterin, die EQOS einstellte. Warum war das in Ihren Augen ein guter Schritt für das Unternehmen? Und welchen Mehrwert erbringen Sie für die Fachabteilungen?

Sowohl auf Unternehmens- als auch Bewerberseite hat ein professionelles Recruiting viele Vorteile. Unsere Qualität lebt von der unseres Personals. Fakt ist, dass wir im Wettbewerb um die besten Fachkräfte nicht nur in unserem Marktsegment in Konkurrenz stehen, sondern bei vielen Positionen auch mit regional ansässigen Unternehmen aus anderen Bereichen. Da kann man sich nur mit einer strategischen Herangehensweise durchsetzen, also mit einem professionellen Recruiting und jemanden, der sich hauptverantwortlich darum kümmern kann. Ich decke in meinem Beruf unterschiedlichste Funktionen ab, die für einen strukturierten Prozess sorgen. Ich nehme den Fachabteilungen die Abwicklung des Recruitingprozesses ab. Meine Unterstützung spart diesen entsprechend Zeit und Ressourcen. Dann habe ich natürlich auch noch eine beratende Funktion, die sich von der richtigen Vorgehensweise bei der Suche über die attraktive Beschreibung eines Positionsprofils bis zur Gesprächsführung im Vorstellungstermin streckt. Auch habe ich ein Auge auf alle rechtlich relevanten Themen und deren Einhaltung – DSGVO und das Allgemeine Gleichstellungsgesetz etwa. Ich bündle dieses Wissen und sorge dafür, dass BewerberInnen immer die gleiche Qualität an Leistung, Rückmeldung und Interesse unsererseits erhalten. Mein Ziel ist es, die „Candidate Experience“, also das Erleben des Unternehmens vonseiten des/der KandidatIn während des Bewerbungsprozesses, positiv zu gestalten. Dazu gehört auch der intensive persönliche Kontakt zu den BewerberInnen. Selbst wenn jemand nicht zu uns passt und eine Absage erhält, soll bei ihm/ihr trotzdem ein positiver Eindruck von EQOS zurückbleiben.

Kennen Sie so etwas wie einen Alltag bei der Vielschichtigkeit Ihrer Tätigkeit?

Sicherlich gibt es Aufgaben, die sich immer wiederholen – der Bewerbungseingang etwa muss jeden Tag überprüft werden, genauso wie die aktuellen Suchen gepflegt werden und natürlich ist da noch das Koordinieren und Führen von Vorstellungsgesprächen. Hinzu kommen auch noch Gespräche nach zwei Wochen und einem Jahr Arbeitszeit mit den neuen KollegInnen. Doch es gibt trotzdem keinen gleichbleibenden Tagesablauf und keine fertige Arbeit am Ende des Tages, denn Recruiting ist ein fortlaufender Prozess. Außerdem wird jede offene Position von mir individuell behandelt, vom Monteur bis zum Profit Center Leiter, es gibt kein Standard-Vorgehen. Darüber hinaus gesellen sich auch neue Themen wie Onboarding und Einarbeitungsprozesse dazu oder aber die Frage, wie wir auf uns aufmerksam machen können, ohne Stellen schalten zu müssen. Wie schaffen wir es, interessant für den Bewerbermarkt zu wirken und dass man etwas Positives mit uns verbindet? Alles mit dem Gedanken: Was macht EQOS in diesem Bereich zukunftsfähig?

Sicher müssen Sie bei so vielen Themen auch einige Soft Skills ständig unter Beweis stellen – was hilft Ihnen da besonders?

Man muss immer reden können, in jeder Situation (lacht). Sprachlosigkeit ist ein no go, ob in Vorstellungsgesprächen oder am Messestand. Meine Aufgabe ist es, Gespräche am Leben zu erhalten, vorwärts zu bringen und zu überzeugen. Genauso wichtig: Ich bringe ein hohes Maß an Strukturiertheit mit – ich tanze auf bis zu 40 verschiedenen Hochzeiten und muss daher über viele Dinge gleichzeitig den Überblick behalten können. Ohne diese Fähigkeit würde ich den Job vermutlich nicht ausüben können.

Langfristiger Erfolg ist mehr als nur die Besetzung einer Stelle.

Was macht das Recruiting für Sie zu einem spannenden Arbeitsfeld?

Ich habe schon immer gerne gepuzzelt und so sehe ich auch erfolgreiches Recruiting. Im Vordergrund steht immer die Frage: Wie schaffen wir es, den/die richtige/n MitarbeiterIn für die vakante Stelle zu besetzen und zwar so, dass er/sie nicht nur der/die Richtige für uns ist, sondern wir auch die Richtigen für ihn/sie? Und was kann ich und das Unternehmen tun, damit dieses Matching noch besser wird? Ich schaue nicht nur in den Lebenslauf eines/einer BewerberIn, sondern frage mich auch, ob der Mensch und dessen Erwartungen zu uns passen. Langfristiger Erfolg ist mehr als nur die reine Besetzung einer Stelle. Von Erfolg können wir aus meiner Sicht erst sprechen, wenn sowohl wir als auch der/die KandidatIn nach einem Jahr noch immer sagen, dass der Arbeitsplatz richtig besetzt wurde. Und zu all dem kommt dann noch das Unvorhergesehene. Im Recruiting arbeitet man nun einmal mit Menschen und daher mit einer großen Varianz an Persönlichkeiten. Selbst wenn wir unser Bestes gegeben haben, uns ganz sicher sind, dass wir überzeugt haben, kann sich ein Kandidat aus den verschiedensten Gründen immer noch gegen uns entscheiden. Aus Gründen, die wir oft gar nicht beeinflussen können. Und am gleichen Tag sagt dann ein Kandidat, den man nicht glaubte gewinnen zu können, plötzlich zu. Das kann binnen Minuten von den tiefsten Tiefen bis in die höchsten Höhen gehen.

Können Sie uns zum Abschluss noch einen Moment erzählen, an den Sie besonders gerne zurück denken?

Generell ist das wirklich Schöne an meinem Beruf, Erfolgsgeschichten mitzuerleben von KollegInnen, die man die ganze Zeit begleitet oder zumindest nie aus den Augen verloren hat. So zum Beispiel bei einem ehemaligen Bewerber, der wirklich sehr lange gezögert hat, ob die Aufgaben und das Unternehmen zu ihm passen. Von unserer Seite aus war schon längst klar, dass der Herr Erfolg haben wird und genau derjenige ist, den wir suchen; mit etwas Überzeugungsarbeit ist er schließlich zu uns gestoßen und hat sich über die Zeit umfangreich weiterentwickelt. Mittlerweile leitet er sogar eine eigene Abteilung. Es ist toll, wenn beide Seiten, die Fachabteilung und die eingestellte Person, mir nach einiger Zeit das Feedback geben, dass es für beide bestens passt. Oder wenn unsere „Neuen“ im Jahresgespräch mit mir von dem/der Vorgesetzten, der eigenen Arbeit und dem Unternehmen schwärmen.