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Monotonie als Fremdwort bei der Arbeit

Interview mit Felice (57), Oberbauleiter im Bereich Freileitung bei EQOS Energie Luxemburg

Seit acht Jahren arbeitet Felice bei EQOS Energie. Als Oberbauleiter verantwortet er den reibungslosen Ablauf einer Vielzahl von Freileitungsprojekten in Luxemburg, Belgien und Frankreich. Begonnen hat er seine Karriere als Fahrer, heute ist er für rund 50 Personen verantwortlich. Wohl auch deshalb ist „Monotonie“ ein Fremdwort für ihn.

Felice, wie wird man zum Oberbauleiter?

Eigentlich ganz einfach: Man muss seine Arbeit lieben, mit ständigen Veränderungen gut umgehen können und gerne mit Menschen zusammenarbeiten. Im Laufe der Karriere muss man natürlich vor allem Erfahrung sammeln: auf unterschiedlichen Baustellen, in verschiedenen Bereichen und letztlich vielleicht auch – wie in meinem Fall – den Ort wechseln, um in der richtigen Firma weiter zu kommen. Ich habe vor 28 Jahren in Frankreich als Fahrer und Monteur begonnen, mich zum Vorarbeiter und Bauleiter hochgearbeitet und dann viele Jahre in unterschiedlichen Projekten im Bereich der Freileitung gearbeitet. 2010 bin ich als Bauleiter zu EQOS Energie gekommen und verantworte seit rund drei Jahren als Oberbauleiter Baustellen in Luxemburg, Belgien und Ost- Frankreich. Am wichtigsten finde ich es aber, Respekt vor anderen Menschen und deren Leistung zu haben, denn nur im Team kann man weiterkommen.

Man muss seine Arbeit lieben, mit ständigen Veränderungen gut umgehen können und gerne mit Menschen zusammenarbeiten.

Sie haben auch am Kernkraftwerk Flamanville mitgearbeitet, was war das Besondere daran?

Mitgearbeitet ist zu viel gesagt, wenn überhaupt haben wir einen kleinen Beitrag zum großen Ganzen geleistet. Dort wird ja seit vielen Jahren ein neuer Reaktor europäischer Bauart errichtet, wir haben dabei an der Verkabelung gearbeitet. Im Vergleich zu anderen Projekten war allerdings die Umgebung der Baustelle sehr anspruchsvoll. Es gab viele externe Leute, die gleichzeitig vor Ort gearbeitet haben und wir hatten mehrere technische Hindernisse zu überwinden. In einem Fall mussten wir mit Hilfe einer Hebebühne einen selbsttragenden Schutz für ein hängendes Kabel einrichten, damit es nicht auf das Gebäude stürzen konnte. Schlussendlich lief aber alles gut und wir konnten das Projekt termingerecht fertigstellen.

Das klingt nach einem herausfordernden Job, wie gehen Sie mit Stress um?

Der Stresslevel ist zeitweise natürlich sehr hoch, denn als Oberbauleiter landen letztlich alle Probleme, die auf den Baustellen auftauchen, bei mir. Das wichtigste ist daher eine effiziente Arbeitsplanung: jeden Montag kümmere ich mich zuerst um organisatorische Fragen, mache die Wochenplanung, kläre die Abwesenheiten und wie wir sie bestmöglich ersetzen können. Zwischendurch besuche ich Baustellen und informiere mich vor Ort. Die Arbeit ist so abwechslungsreich, dass man gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht. Aber ich mag auch genau diese Herausforderungen: Jeder Tag ist anders, Monotonie gibt es nicht.