Interview mit Renate (58), Sachbearbeiterin in der Personalabteilung bei EQOS Energie
Renate arbeitet in der Personalabteilung von EQOS Energie in Biberach. Seit August 2018 liegt ihr Arbeits- und Lebensmittelpunkt vorübergehend in Österreich. Aus einer zunächst spontanen Idee ist ein halbes Jahr am Wiener Standort geworden. Den Ortswechsel sieht die Personalverrechnerin als Chance, neue Erfahrungen zu sammeln.
Renate, was gefällt Ihnen an Ihren Aufgaben als Personalsachbearbeiterin?
Ich habe einige Jahre im Vertriebsinnendienst gearbeitet, da wurde der Dienstleistungsgedanke groß geschrieben, und guter Service ist auch in der Personalarbeit wichtig. Ich bin gerne für Menschen da. Besonders schön ist es, wenn die Mitarbeiter mir genügend vertrauen, um sich mit ihren Anliegen und Fragen an mich zu wenden. Umgekehrt ist es ja genauso: Brauche ich eine Information bezüglich einer Baustelle, bin ich auch froh, wenn ich einen freundlichen Ansprechpartner habe, der mir weiterhilft. Ich finde, ein gutes Vertrauensverhältnis ist nicht nur für die Arbeit im Personalwesen sehr wichtig.
Sie arbeiten zurzeit bei EQOS Energie in Wien, Ihr ursprünglicher Arbeitsort ist Biberach. Wie kam es dazu?
Die Gelegenheit entstand aufgrund personeller Veränderungen in der Personalabteilung in Wien und der vorangegangenen Systemumstellung in der Abrechnung in Biberach. Anfangs war die Idee des Standortwechsels nur das: eine Idee. Als dann tatsächlich das Angebot kam, für sechs Monate nach Wien zu gehen, musste ich das Ganze erst mal überdenken. Obwohl ich große Veränderungen nicht so mag, habe ich dann aber gerne zugesagt. Das ging allerdings nur, weil aus privater Sicht nichts dagegen sprach. Natürlich kann ich in Wien zum Teil nur unterstützend mitarbeiten, da ich kein Vorwissen bezüglich der österreichischen Abrechnungsprozesse mitbringe. Die Abläufe in der Lohnstundenerfassung sind jedoch sehr ähnlich und was Zeitwirtschaft betrifft, bin ich ziemlich fit.
EQOS Energie hat zahlreiche Standorte in fünf Ländern. Eine Herausforderung, der sich das Unternehmen deshalb stellen muss, ist es, die interne Zusammenarbeit zwischen den Ländern zu stärken. Trägt Ihr Standortwechsel dazu bei, dass MitarbeiterInnen sich trotz der Distanz als ein großes Kollegium verstehen?
Das dezentrale Arbeiten ist sicherlich nicht immer einfach, aber ein guter Austausch und persönliche Kontakte können viel dazu beitragen, dass eine harmonische Zusammenarbeit möglich wird. Schulungen und Workshops, auf denen man die Kollegen trifft und in ihrem Arbeitsumfeld erlebt, helfen dabei ungemein. Ob meine Mitarbeit in Österreich förderlich für die „internationale Zusammenarbeit“ der EQOS Energie war, wird die Zukunft zeigen.
» Man erweitert den Horizont, lernt neue Kollegen kennen und erlebt die eigene Firma noch einmal anders. «
Renate, was geben Sie (zukünftigen) KollegInnen mit auf den Weg, denen sich eine ähnliche Gelegenheit bietet?
Wenn es die persönlichen Lebensumstände erlauben, würde ich immer dazu raten, für eine Zeit an einem anderen Standort mitzuarbeiten. Man erweitert den Horizont, lernt die Kollegen dort kennen und erlebt die eigene Firma noch einmal anders. Für mich war es bisher eine überwiegend positive Erfahrung – meine Wohnung in Biberach vermisse ich inzwischen allerdings schon. Beruhigen kann ich alle, die befürchten, den Kontakt mit den Menschen zu Hause zu verlieren. Nachdem ich im privaten Umfeld erzählt hatte, dass ich für einige Monate in Wien sein werde, haben viele gleich ihren Besuch angekündigt.